Der Gregorianische Kalender

Unser heutiger Kalender, der Gregorianische Kalender, wurde im Jahr 1582 von Papst Gregor den 13. eingeführt. Er ersetzte den damals verwendeten Julianischen Kalender römischen Ursprungs. Eine Veränderung hielt Papst Gregor der 13. deshalb für angebracht, weil im Laufe der Jahrhunderte das astronomische Ergebnis der Frühlings-Tag-Nacht-Gleiche nicht mehr mit dem Datum des 21.März zusammenfiel, wie es im Konzil von Nicäa im Jahre 325 festgelegt worden war.

Tatsächlich sah es so aus, daß im Jahre 1582 die Tag-und-Nacht-Gleiche bereits am 11. März stattfand, also bereits 10 Tage vor dem empfohlenen Datum. Um diesen Zustand zu berichtigen, ordnete der in der päpstlichen Bulle vom 24.Februar 1582 an, daß auf Donnerstag, den 4.Oktober des gleichen Jahres Freitag der 15.Oktober 1582 folgen sollte. Die dazwischen liegenden Tage fielen einfach weg.

Damit war gewährleistet, daß im folgenden Jahr der Frühlingsanfang wieder auf den 21.März fiel. Die unliebsame Verschiebung war im Laufe der Zeit deshalb entstanden, weil der bis dahin gültige Julianische Kalender zu ungenau war. Mit einer Durchschnittlichen Anzahl von 365,25 Tagen pro Kalenderjahr und einer nur einfachen Schaltjahresregelung alle vier Jahre, war eine allmähliche Abweichung vorprogrammiert. Damit dies auch in Zukunft nicht mehr geschehen konnte, verfeinerte Papst Gregor der 13. auch die Schaltjahresregel, sodass die Anzahl der Tage pro Kalenderjahr auf durchschnittlich 365,2425 verringert wurde. Zukünftig sollten ab dem Jahr 1700 alle einhundert Jahre ein „normales“ Jahr mit 365 Tagen sein, also kein Schaltjahr. Davon ausgenommen mußten aber alle Jahreszahlen sein, die sich glatt durch 400 teilen ließen. Folglich war das Jahr 2000 ein gewöhnliches Schaltjahr mit 366 Tagen. Nach gregorianischer Regelung fallen somit auf 400 Jahre 97 Schalttage. Diese komplizierten Berechnungen gingen hauptsächlich auf die Arbeiten von Aloysius Lilius (gest. 1576) und Christopher Clavius (1537-1612) zurück.

Die Berrechnungen waren so genau, daß der gregorianische Kalender nur 0,000301 Tage vom tatsächlichen Jahr abweicht. Die Umkreisung der Erde um die Sonne dauert im Schnitt 365,24219878 Tage. Demzufolge wird die Abweichung erst nach 3.319,8 Jahren einen ganzen Tag ausmachen – eine Tatsache mit der wir wohl leben können.

Auf diese Weise fallen 36524,25 Tage in ein Jahrhundert, eine recht gute Näherung zum tatsächlichen Wert.

Vor allem wohl, weil es unterlassen wurde auf den wissenschaftlichen Hintergrund der Kalendernovellierung hinzuweisen wurde der gregorianische Kalender zunächst nur von den katholischen Ländern eingeführt. Andere Länder ließen sich damit mehr Zeit. Im gesamten Bereich der heute Deutschland ist galt er erst ab 1700. Die Einführung in der Türkei hat bis 1927 gedauert. Daher stimmen mitunter historische Datierungen und die regionale Gegebenheit scheinbar nicht überein. So wurde die Oktoberrevulotion in der Sowjetunion "erst" im November gefeiert.

Da der gregorianische Kalender mit dem Jahr Eins nach Christi Geburt beginnt und kein Jahr Null kennt, muss bei der Berechnung von Zeitintervallen über die Geburt Christi hinaus stets ein Jahr abgezogen werden, da dem Jahr 1 n.Chr. das Jahr 1 v.Chr. vorausging. (Demzufolge beginnt das dritte Jahrtausend des gregorianischen Kalenders erst mit dem Jahreswechsel von 2000 auf 2001.)

Die Tage 05.10.1582 bis 14.10.1582 gab es somit niemals in der Weltgeschichte.

 

 

Quellen:
http://home.nordwest.net/
„Die Moin“ Ausgabe März 2004